Nicht auf unserem Rücken!

Aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation sprechen viele von Social-Distancing, sich weitestgehend sozial zu isolieren und das Arbeitsleben und alles Private nach Hause zu verlagern. Noch härtere Stimmen fordern strengere Maßnahmen, mehr Befugnisse und strikteres Durchgreifen der Staatsgewalt. Mehr und mehr erstärkt in vielen die Bereitschaft und das Verlangen andere die sich nicht an die aktuellen Notstandsgesetze halten zu denunzieren(negativ hinstellen). Ein Zwiespalt der sich durch die Gesellschaft zieht, während die einen wochenlang in Langeweile versinken und die anderen ihre Produktivität mittels Überstunden und Gesundheitsrisiko steigern müssen. Währenddessen werden bürgerliche Freiheiten, welche vorher für viele das Sinnbild einer Demokratie waren, weiter eingeschränkt und viele Gegenstimmen verstummen. Auf der anderen Seite formieren sich rechte Lager mit Verschwörungstheoretikern, abgehängte Ärzte und ,,Mainstream Kritikern“, welche durch Falschmeldungen und obskuren Bezügen zwischen den Themen noch mehr Panik und Angst in der Bevölkerung schüren wollen.
Es ist die Aufgabe von uns, KommunistInnen mit den Vorstellungen der heilen Welt zu brechen und über die Faschisierung und autoritäre Formation des Staates und seinen rechten Lakaien(bezahlte Diener) aufzuklären. Deshalb wollen wir gemeinsam mit den GenossInnen der Aktion44, ARAG Antifa, der Internationalen Jugendgruppe Siegen und der OAJ Chemnitz auf verschiedene Dinge aufmerksam machen. Es ist ein Trugschluss zu denken die Ohnmacht in der wir uns mehr oder weniger in unseren Handlungsmöglichkeiten befinden könnte alles politische Handeln im Keim ersticken. Wir müssen uns Wege suchen unseren Unmut zum Ausdruck zu bringen, Grenzen überschreiten und unsere hart erkämpften Rechte verteidigen, die Straßen der Stadt am Tag und in der Nacht zurückerobern und aktiv werden. Wir können und sollten die bestehende Herrschaft nicht verteidigen, denn sie ist nicht die Demokratie der Mehrheit, sondern der Minderheit, der besitzenden Klasse, der Bourgeoisie(Ausbeuter). Vielmehr sollten wir die bereits bestehenden Kampfbedingungen verteidigen und uns gegen jeden weiteren Einschnitt wehren. Der Unterschied zwischen einem kapitalistischen bürgerlichen Staat, der autoritären Formierung und dem Faschismus liegt in den Bedingungen unter denen wir arbeiten und kämpfen müssen. Zu den Besonderheiten des bürgerlichen Staates gehört es, dass die Herrschenden uns ihre Ideologie so verkaufen als wäre dies das gesellschaftliche Gesamtinteresse. Doch die einzige Interessen die vertreten werden sind schlussendlich ihre eigenen, die Wohlstand und Profit der Minorität erhalten und beschleunigen. Der Genosse Karl Marx sagte dazu:

,,Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet.“

Die vergangen Wochen brachten neben dem surrealen anfänglichen Gefühl viele Einschneidungen mit sich. Kontaktverbote zu engen Freunden und einem Großteil der Familie, aber gleichzeitige Arbeit auf Baustellen, Poststellen, Paketabfertigung, Logistik, Infrastruktur und vielen weiteren Berufen, in denen Kontakt unvermeidbar ist. Die Probleme die mit dem Coronavirus einhergehen sind vor allem von der Klassenzugehörigkeit abhängig, während die einen weiter mit dem Bus oder der Bahn zur Arbeit fahren müssen können andere auf Arbeit verzichten und sich im Haus mit Garten isolieren oder direkt von dort weiterarbeiten. Kinder die von Zuhause aus für die Schule lernen müssen sich mit mehreren Personen einen Computer teilen oder leben ohnehin zu zweit oder dritt in einem Zimmer.

Im Folgenden haben wir gemeinsam 15 Forderungen formuliert, die zum einen die Kampfbedingungen unserer Klasse verteidigen sollen, zum anderen die revolutionäre Umgestaltung als Perspektive sehen.

1.) Keine Profite mit unseren Leben! – Gerechte Löhne, Gesundheitssystem verstaatlichen!

2.) Griechische Lager evakuieren! – Freiheit statt Krieg und Covid 19 – Sozialismus aufbauen!

3.) Demonstrationsrecht verteidigen! – Staatsumbau und Repression entgegentreten!

4.) Mehr Lohn für alle! – das Kapital soll die Krise bezahlen!

5.) Gefahrenzulage jetzt! – Wirtschaftskrise? Nicht auf unserem Rücken!

6.) Helden der Straße! – Auch LKW-Fahrer haben ein Recht auf WC’s und Duschen!

7.) ,,Volksbedarf statt Luxusbedarf“ – 1.850.000 Freie Betten in Hotels, über 20.000 Schutzsuchende in Moria, 14.000 Fehlende Plätze in Frauenhäusern

8.) Unten gegen Oben! – Für die entschädigungslose Enteignung aller Kapitalisten!

9.) Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft! – Gegen Lohnsklaverei und Leistungszwang!

10.) Rassismus spaltet, Klassenkampf vereint! – Kapitalismus überwinden!

11.) Mieten runter, Löhne rauf! – Armut ist kein Zufall-Kapitalismus verursacht Armut,Krieg und Krise!

12.) Rassismus tötet, Klassenkampf vereint! – Die Grenze verläuft nicht zwischen innen & aussen, sondern unten und oben!

13.) Wehrt euch, kommt zu uns! – Gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung!

14.) Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft! – Nein zum Ausverkauf und Unterordnung unserer Interessen!

15.) Nicht auf unserem Rücken! – Werdet aktiv und unterstützt die Kampagne!

Bei Interesse aktiv die Kampagne zu unterstützen einfach an uns wenden! Auch ein Versand der Aufkleber ist möglich.

Plakate zum selbstausdrucken(DINA3/DINA4)

Instagram Story / Plakate Hochformat:

Links zu den einzelnen Städten:

Siegen: https://internationale-gruppe.de/

Dortmund/Bochum: https://antifaaktion44.noblogs.org/post/2018/09/27/grundung-der-antifaschistischen-aktion-44/

Gießen: https://aragantifa.wordpress.com/