1. Mai – Tag der Wut!

Revolutionärer Erster Mai in Frankfurt.
Die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise machen auf schmerzlichste Weise deutlich, was es heißt, zu haben oder nicht zu haben: Dass das gute Leben kostet, und dieser Reichtum der Minderheit auf dem Rücken der Mehrheit ausgetragen wird. Wofür die Wirtschaftskrise abstrakt steht, zeigt die Pandemie konkret: Kapitalismus spaltet. Denn…

während die einen von drei Jobs nicht leben können, leben andere vom Privileg der Erbschaft; davon, dass sie einfach nur besitzen.

während wir unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen bei Tönnies, Aldi, Amazon & Co schuften, profitieren die anderen von unserer Arbeit.

während die Existenznöte durch Kurzarbeit; Leih- und Zeitarbeit vor allem BIPOCs (Black, Indigenous, People of Color), Menschen mit Migrationsgeschichte und/oder ohne sicheren Aufenthaltsstatus besonders hart trifft, schlagen Unternehmen aus dieser rassistischen Arbeitsteilung Profit.

während die einen an den EU-Außengrenzen und auf dem Mittelmeer ums Überleben kämpfen, fliegen die andern nach Belieben um die Welt in den Urlaub.

während die einen entlassen werden und uns staatliche Krisen-Hilfen verweigert werden, schüttet der Staat Coronahilfen an Unternehmen und Aktionär_innen aus.

während Pfleger_innen für Hungerlöhne gegen das Virus kämpfen, werden Impfpatente nicht freigeben und unsere Gesundheit nach Profit bewertet.
während sich die ohnehin ungerechte Verteilung unbezahlter Arbeit – Putzen, Kochen, Erziehen, Sorgen usw. – zulasten der Frauen, Queers, migrantischer Menschen und BIPOCs in der Pandemie unzumutbar zuspitzt, können sich andere die rassistisch-sexistische Auslagerung der privaten Hausarbeit leisten.

während wir am Monatsende kaum noch was über haben, drohen uns Wohnkonzerne schon mit der nächsten Miet- und Betriebskostenerhöhung oder Kündigung wegen Eigenbedarfs.
während Millionen Menschen vor den Folgen der Klimakrise, vor Krieg und politischer Verfolgung fliehen, hat VW mitten in der Coronapandemie 10 Milliarden Gewinn gemacht; wird die Lufthansa mit Milliarden auf unsere Kosten gerettet.

Text von: erstermaifrankfurt

Rotes Mainz (2021)

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